Die Geschichte der Spitze der kleinen Insel Burano geht in den Nebel der Zeit verloren und ist mit Vermutungen oder Legenden verbunden. Für einige ist die typische buranella-Verarbeitung mit der Seefahrtradition der Bewohner der kleinen Insel verbunden, die mit dem Fischfang und damit mit der Herstellung und Reparatur von Netzen vor Ort verbunden sind.

Die ersten Zeugnisse der Blüte des venezianischen Spitzenhandels gehen auf das Ende des 15. Jahrhunderts zurück, begleitet und gefolgt von einem echten Verlagsboom in Europa und Italien – besonders in Venedig – mit der Veröffentlichung von hunderten von Büchern, Modellierzeichnungen für Spitzen und Stickereien, die von den größten Graveuren und Typografen der damaligen Zeit entworfen wurden.

Im Laufe der Jahre erlangte die Burano-Spitze internationale Bekanntheit. Seltene und wertvolle Ware, die in den Besitz von mehreren wichtigen europäischen Familien kam.

Im Jahr 1665 wurde der „Luftstich“ – typisch für die Verarbeitung von Burano – Point de France, wodurch eine sehr starke Konkurrenz mit dem Produkt von Burano begann. Dazu kamen hohe Einfuhrzölle, die zwar Handelsschäden verursachten, aber nicht den Erfolg der buranischen Spitze verhinderten. Anfang des 18. Jahrhunderts wurden in der venezianischen Werkstatt „“Ranieri e Gabrielli““ etwa 600 Spitzenarbeiten eingesetzt. Aber mit dem Ende der Republik Venedig (1797) wurde die Spitzenherstellung zu einer rein familiären Tätigkeit.

Im Jahr 1978 schlossen sich die öffentlichen Einrichtungen in Venedig zu einem „“Consorzio per i merletti di Burano“ zusammen, um die Kunst der Spitze wiederzubeleben und neu zu erlernen. So wurde 1981 das Museum für Spitze gegründet. Das Gebäude und die Sammlungen wurden später von einer langen Restaurierung, Umstrukturierung und Aufwertung betroffen, die mit der Neueröffnung des Museums am 25. Juni 2011 endete.